Charlotte

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Bild von Mag.a Bernadette Maria Kaufmann

Sonntag, 27. August 2017

(MMK) Ein ganzes Jahrhundert in einem Buch oder doch nur der 16. Juni? Autor: Joyce, James. Titel: Ulysses.

Suhrkamp

Stattlich und feist erschien James Joyce im Regal, ein Seifenbecken in Händen, auf dem ein Buch und ein Glas Wasser waren... er hielt das Becken in die Höhe und intonierte: Ulysses.

(Wird der übliche Tonfall literarischer Rezensionen einem Werk, das so einmalig gehalten ist wie die Odyssee durch Dublin, überhaupt gerecht? Hm... auf Amazon so gesehen, in den Feuilletons auch, zitatreich zwar, formell aber im Rahmen. Zi-tat-reich wohl. Ja. Also probieren wir's:)

Es ist ein Roman, dessen Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte bereits ähnlich viel über die damalige Gesellschaft aussagt wie der Text selbst: aus Angst vor Skandalen wegen obszöner und gotteslästerlicher Passagen erteilen Verlage in England, den Vereinigten Staaten und in Kontinentaleuropa dem Mammutwerk eine Absage nach der anderen, das Licht der Welt erblickt der vollständige Ulysses 1922 in einem kleinen Privatverlag in Paris, Auflage in etwa 1000 Stück. Und abgesehen von einigen frühen Enthusiasten fällt die Rezeption nicht unbedingt wohlwollend aus, so bezeichnet Kurt Tucholsky den Roman 1927 in der Weltbühne als etwas Künstliches, Konstruiertes... etwas Phantasieloses; Karl Radek spricht von einem Dunghaufen, übersät mit Würmern. Was genau hat so feindliche Stimmen ausgelöst? Ich kann es nicht sagen. Ich kann es wirklich nicht sagen, sondern versuche einfach, meine Eindrücke zu diesem Unikum wiederzugeben.

Erst einmal sei gesagt, dass ich von Joyce bis zur Entdeckung des Ulysses nichts gelesen hatte, auch die Geschichtensammlung Dubliner - die Vorstufe zum Ulysses - beginne ich gerade erst. Somit bin ich ohne Erwartungen, ohne Kenntnis des Schreibstils von Joyce an den Roman herangegangen. Bereits der in meiner Einleitung mehr oder minder gelungen zitierte Anfang mit seiner Situationskomik, die dem Dialog zwischen Buck Mulligan und Stephen Dedalus innewohnt, stimmt auf die mikroskopischen Beobachtungen menschlicher "Funktionsweisen", die einen wesentlichen Teil des Geschehens bestimmen, vielleicht sogar das Geschehen sind, ein. Denn eines ist bald einmal klar: in Ulysses geht es vor allem um Eines - die minutiöse Schilderung eines einzigen Tages, der um 8 Uhr morgens anfängt und um 3 Uhr morgens des nächsten Tages endet - die Geschehnisse dieser 19 Stunden sind nichtig und das sind eigentlich auch die beiden wichtigsten Personen, der Anzeigenacquisiteur Leopold Bloom ("Poldy") und der junge Autor Stephen Dedalus, der rastlos durch Dublin zieht, dabei seinem Vater begegnet, mit Medizinstudenten trinkt, über Shakespeare debattiert und sich in Bordellen rumtreibt. Bloom erledigt Arbeitsgänge, geht essen, spaziert nach Sandymount, geht trinken. Was einen nun dazu bewegen kann, einerseits 1000 Seiten mit solchen Banalitäten zu füllen und andererseits das Endprodukt auch noch freiwillig zu lesen (immerhin: es gibt ja Zeitgenossen, die einem gleich irgendeine Art von möchtegernintellektuellem Gehabe vorzuhalten versuchen, sobald man sich mit einem solchen Werk blicken lässt), das ist die wortwörtlich bahnbrechende Art, mit der dieser eine Tag erzählt wird. Grenzen zwischen Wahrheit und Traum, Gedachtem und Gemachtem, zwischen Zeit und Raum, verschiedenen Zeitpunkten, allen möglichen Sprachen, ja sogar den Entwicklungsstufen der Sprachen und sämtlicher Literaturgattungen werden von Joyce gesprengt und so finden sich im Ulysses Spuren des Theaters, der Vaudeville-Show, der Zeitungssprache, des Groschenromans und letztlich natürlich des berühmten inneren Monologs der aufgrund ihrer innertextlichen Mythologisierung für mich interessantesten Figur des Romans, Leopolds Frau Molly, die bei der Heimkunft ihres Mannes in den frühen Morgenstunden wachliegt und über das Eheleben mit seinen Fesseln, ihre wiedererwachte sexuelle Lust, ihre Jugend in Gibraltar, Leopolds Heiratsantrag und so ziemlich alles, was irgendwo dazwischen oder darunter liegt, nachdenkt, ohne Satzzeichen, 75 Seiten lang.

Es ist dieser Monolog neben dem bereits erwähnten Kapitel, in dem eine Frau ihr Kind austrägt und die Sprache sich parallel dazu von Alemannisch, Mittelhochdeutsch über Neuhochdeutsch hin zu aktuell gängigem Forschungsvokabular und seiner Nachgeburt, dem Gossendeutsch, bewegt, bis das Kind ausgetragen ist und die Studenten zum Trinken weiterziehen, ein absoluter Höhepunkt des Werkes. Anzumerken ist bei dieser Gelegenheit außerdem, dass ich mir das Werk in der deutschen Übertragung durch Hans Wollschläger, die nach wie vor gültig ist, zu Gemüte geführt habe, die Lektüren im Original sowie der ersten deutschen Übersetzung Georg Goyerts stehen noch aus. Auch die Parallelen zu Homers Odyssee lasse ich hier eher außen vor, es dürfte für Erste genügen, dass Leopold=Odysseus, Stephen=Telemachos und Molly=Penelope zu betrachten sind. Was hat mich nun von den Qualitäten des Ulysses überzeugt? Nun, erst einmal finde ich es schlicht und ergreifend umwerfend und mehr als nur bewundernswert, auf 1000 Seiten einen einzigen Tag zu schildern und dabei das aufmerksame Publikum trotz all der Verzweigungen, all der flüchtig erwähnten Charaktere, all der wortspielreichen Passagen, die auf Deutsch fast keinen Sinn mehr machen können, all der Stilbrüche, bei Laune zu halten. Denn unter der verzweigten Haube wohnt Joyce auch ein mal mehr, mal weniger subtiler Witz inne, etwa, als Leopold Bloom damit eingeführt wird, dass er nach einer angebrannten Schweinsniere auf dem Klo hockt (Auf ihrer Mitte angelangt, gab er seinen Widerstand auf und erlaubte seinen Eingeweiden, sich zu erleichtern, ganz so gemächlich, wie er las, und immer noch geduldig lesend, die leichte Verstopfung ganz verschwunden.). Außerdem ist die Geschichte eine einfache, sie ist lediglich sehr ausführlich erzählt. Und der Reiz dabei? Im Mittelpunkt bleiben die Menschen, deren Weltanschauungen, Gedanken, Tätigkeiten und Unterhaltungen ein umfassendes Bild sowohl der Ära im Allgemeinen, als auch im Speziellen jenes Tages, des 16. Juni 1904, abgeben, gleichzeitig den Anschein erwecken, die gesamte literarische Richtung der Moderne mit ihren Vertretern wie Proust oder Schnitzler in sich zu vereinen mit ihren Stilbrüchen und Monologen. Es fällt mir viel leichter, über den Stil des Ulysses zu schreiben als über seinen eher spärlichen Inhalt, denn der Stil des Ulysses ist meiner Meinung nach auch sein Inhalt, seine sprachliche Entwicklung und seine Wortspiele sind gleichzeitig sein Hauptanliegen, mit dessen Hilfe dann auch die Poetisierung der Menschen und der Stadt, in der sie leben, gelingen kann.

Ja was bleibt da nun zu sagen er ist fertig und betrachtet uns nun aus seinem sicheren Hafen am anderen Ende des Bildschirms was will er jetzt uns Tipps geben uns belehren uns seine Meinung kundtun und wieso vor allem jetzt könnte man ihn fragen und ich tus und ich frage ihn würdest du dieses Buch empfehlen und er blickt kurz in die Ferne sieht die Terrasse mit ihren Pflanzen in der Ferne andere Häuser da schaut er wieder zu mir und bittet mich nochmal zu fragen und dann sagt er ja ja ich empfehle das Buch unbedingt Ja.

Marlies Hanelt: Lustige Kindergeschichten

Wie versprochen widmen wir uns heute der Berliner Autorin Marlies Hanelt!

Sie hat bei "Lustige Kindergeschichten" mit geschrieben - einem wirklich lesenswerten Werk, das vor kurzem im  Kiel und Feder Verlag erschienen ist. Wie üblich stoßen wir auch hier auf ihren genialen Humor!





Mehr zur Autorin erfahrt ihr hier:

http://hanelt.blogspot.de/ Haneltmania mein Facettenblog http://www.meinewerke-hanelt.de/ Meine spezielle HOMEPAGE http://vanessa-darque-ero.jimdo.com/ marlieshaneltskidsstoryboard.webnode.com/

Das Buch ist unter anderem hier zu haben:
https://www.kielundfeder.de/index.php


Viel Freude und eine schöne Woche, eure Bernadette


Samstag, 12. August 2017

Carmen Sylvia Bauer

Dr. Carmen Sylvia Bauer hat bereits etliche Bücher veröffentlicht!

Ihre neueste Veröffentlichung ist eine interessante Lovestory  - "Broken hearts and mended love", die sich Fans echt guter Liebesgeschichten mal ansehen sollten!
Carmen, welche seit Jahren in Nordirland lebt und schreibt,  hat im übrigen wirklich süße Chorkys <3

Chorkys, eine süße Mischung aus Yorkshire Terrier und Chihuahua!
Das Bild ist NICHT von Dr. Carmen Sylvia Bauer
Die neuesten Fotos der Kleinen sind wirklich süß!

Aber zurück zur Autorin. Hier findet ihr mehr zur Autorin sowie ihren Veröffentlichungen:
http://www.drcarmenbauer.com/

Auch einen Blog hat sie: http://carmen-bauer.blogspot.co.at/


Viel Freude beim Entdecken!

Alles Liebe, eure Bernadette


Chorkys, eine süße Mischung aus Yorkshire Terrier und Chihuahua!
Das Bild ist NICHT von Dr. Carmen Sylvia Bauer

Charlotte fände ihre Cousins und Cousinen ;-) sicher lustig!!!

Donnerstag, 10. August 2017

Lesenswert!!!

http://diemedienkiste.blogspot.co.at/2017/08/3-manner-3-pistolen-3-kugeln-reservoir.html?m=1

Nachträglich ALLES GUTE zum Geburtstag lieber Jürgen!

Auch ich wünsche Dir das Beste und noch ganz viel Erfolg auch mit deinem Schreiben!


Wer die Gelegenheit noch nicht genutzt hat, dem möchte ich gern Jürgen Zwillings neue Veröffentlichung empfehlen...


...und auch in der karitativen Anthologie ist er mit einigen Texten mit dabei!



Alles Liebe, eure Bernadette

Dienstag, 8. August 2017

"Fremd sein" von Christine Erdic

Christine Erdic, die auch schon in unserer Anthologie "Überall und nirgendwo" mit einem sehr interessanten Beitragtext mitgemacht hat, hat auch diese tolle Beschreibung einiger Veröffentlichungen verfasst:

http://www.news4press.com/Meldung_992840.html

Dankeschön liebe Christine <3 ich freu mich immer, von dir zu lesen - und danke auch für diese Werbung <3

Euch auch viel Freude und noch einen wunderbaren Tag!

Alles Liebe, eure Bernadette



ps.: Morgen widmen wir uns Jürgen Zwilling <3 er wird ahnen, weshalb..
Und dann ist auch bald mal endlich Stefan Marek "dran".

Bild: Christine Erdic 

Krankenhaus...

Allmählich reicht es mir wirklich! Hoffentlich verbringe ich nie wieder so viel Zeit in einem Krankenhaus. Die OP heute war im Grunde ein ...