Charlotte

Charlotte
Bild von Mag.a Bernadette Maria Kaufmann

Dienstag, 26. Dezember 2017

Eva Baronsky: Herr Mozart wacht auf

Demnächst gibt es von mir die Rezension zu einem meiner Weihnachtsgeschenke: das Buch  "Mozart wacht auf" von der Autorin Eva Baronsky.

Bin fast am Ende dieses Werks angelangt - und mein erster Eindruck: TOTAL UNTERHALTSAM! Das Buch ist saukomisch und super geschrieben.

Mehr dann baldmöglichst ;-) aber eines kann ich euch gleich sagen...das Buch ist absolut lesenswert. Hätte mir nie gedacht, dass man noch extremere Dinge erleben kann als ich - der Protagonist in Eva Baronskys Buch, Mozart eben, zeigt...MEHR geht vermutlich auch noch im echten Leben.



Aber glücklicherweise ist es unwahrscheinlich, dass ich ungeplant auf Zeitreise gehe ;-)

Habt noch eine schöne Zeit "zwischen den Jahren"!

Alles Liebe, Bernadette

Samstag, 23. Dezember 2017

Frohe Weihnachten!

...wünsche ich euch, und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

2018 habe ich dann wieder mehr Zeit für meinen Buchblog, hoffe ich ;-) Und außerdem hoffe ich, ihr freut euch ein wenig, dass ich einen meiner Texte hier für euch zum Lesen veröffentliche, extra für die Weihnachtszeit. Er stammt aus meinen "Geschichten mit Max, Marlena und ihren Freuden". Diese Veröffentlichung, die ich vor einigen Jahren zusammen mit meinem Bruder Maximilian Maria Kaufmann herausgebracht habe, wird für alle Zeit einen festen Platz in meinem Herzen haben.

Mittlerweile haben wir beide vor gut zehn Jahren an manchen der Geschichten geschrieben... Da war Max noch in der Volksschule - heute ist er Student, nach seiner Matura mit Auszeichnung beim Gymnasium der Herz-Jesu-Missionare.
Auch "Omaschwester" freut sich natürlich ;-)
Ich hoffe also, ihr fasst das jetzt nicht als (ehrlich gesagt, unberechtigtes ;-) Angeben auf. Ich bin halt ebenfalls stolz auf meinen "kleinen" Bruder.

Alles Liebe, Bernadette



Bernadette Maria Kaufmann

SONNE IM HERZEN




Draußen beginnt es zu schneien.

Otto freut sich auf den Christkindlmarkt. Endlich ist Adventzeit, und auch in diesem Jahr kann er sich dort ein Packerl seiner Lieblingskeks kaufen. Er hat extra Geld aus seinem Sparschwein dafür bereitgelegt. Mit 10 Euro, überlegt er, bekommt man vielleicht sogar zwei. Hart Erspartes von Taschengeld und Mithilfe bei der Gartenarbeit bei der netten Nachbarin.

Schade nur, dass er Maya mitnehmen muss  -  seine kleine Schwester mit der „Lizenz zum Nerven“... Immer fragt sie Löcher in den Bauch, und dauernd hat sie verrückte Ideen.

Und so was geht in die erste Klasse Volks, denkt Otto.

„Komm“ sagt er dann. „Hast du deine Handschuhe?“ Maya nickt und grinst.

Auf dem Christkindlmarkt ist viel los. Die Leute drängeln sich lachend an den Ständen vorbei. Maya schaut sich ganz verliebt die Holzspielsachen an, während Otto am Stand daneben die Keks kauft. Aber nur eine Packung, denn er hat sich überlegt, dass es vielleicht besser wäre, eine zweite in der nächsten Woche zu kaufen. Dann kann er mit Martin und Tobias auf den Christkindlmarkt, das macht sicher mehr Spaß als mit der Kleinen...

„Gehen wir wieder?“ fragt Otto. „Ich hab die Keks, und wir haben ja schon alles gesehen.“

„Schau, wie süß!“ sagt Maya und deutet auf ein lustiges kleines Tier aus Holz. Sie blickt ihn aus großen Augen an. Otto seufzt. Er kennt das. „Kleine Schwestern“ sagt er ruppig. Eine Spur ruppiger als beabsichtigt. Mayas Lippen zucken, und er glaubt Tränen in ihren Augen zu erkennen. Na ja, denkt Otto, fünf Euro sind ja nicht die Welt. Und überhaupt. Bald ist Weihnachten. Er kauft das lustige kleine Tier. Maya strahlt ihn an und gibt ihm ganz schnell ein Bussi auf die Wange. Otto ist das irgendwie peinlich. Aber irgendwie freut er sich auch über ihr Glück. Er ist nicht mehr böse. Irgendwie, denkt er, ist es ein schönes Gefühl, wenn man jemandem eine Freude machen kann. Wie Sonne im Herzen. Liebe, überlegt er, fühlt sich ja auch so an. Maya hüpft fröhlich nach Hause, und Otto hüpft ausnahmsweise einfach mal mit.  






Sonntag, 22. Oktober 2017

Vincents Sternennacht und andere Geschichten. Eine Kunstgeschichte für Kinder

Jetzt meine Rezension auf Pagewizz lesen!

Eine tolle Veröffentlichung, die in 2.Auflage 2017 im Midas Verlag erschienen ist und nicht nur kleinen Lesenden eine Riesenfreue machen wird. Super geeignet auch als Weihnachtsgeschenk.

Meine Rezension findet ihr hier: https://pagewizz.com/vincents-sternennacht-und-andere-geschichten-eine-37330/

Viel Freude und auch euch eine schöne Woche!

Alles Liebe, Bernadette


Freitag, 29. September 2017

DEMNÄCHST: Vincents Sternennacht und andere Geschichten. Eine Kunstgeschichte für Kinder

Der Kunsthistoriker Michael Bird und die Illustratorin Kate Evans haben mit Vincents Sternennacht ein unvergleichliches, sehr spannendes, Werk geschaffen, das Kinder begeistern wird!

Diese Veröffentlichung blickt hinter die Kulissen der Kunst und präsentiert eine Zeitachse wichtiger Ereignisse sowie besondere Doppelseiten über Orte, die für die Kunst ganz besonders wichtig sind. Wundervoll gestaltet und großartig erzählt!

40.000 Jahre Kunstgeschichte erleben...

Bald gibt es von mir den Link zu meiner ausführlichen Rezension.

Alles Liebe, Bernadette


 Hier erhältlich: http://supr.com/midasverlag/midas-collection/vincents-sternennacht/


 

Sonntag, 27. August 2017

(MMK) Ein ganzes Jahrhundert in einem Buch oder doch nur der 16. Juni? Autor: Joyce, James. Titel: Ulysses.

Suhrkamp

Stattlich und feist erschien James Joyce im Regal, ein Seifenbecken in Händen, auf dem ein Buch und ein Glas Wasser waren... er hielt das Becken in die Höhe und intonierte: Ulysses.

(Wird der übliche Tonfall literarischer Rezensionen einem Werk, das so einmalig gehalten ist wie die Odyssee durch Dublin, überhaupt gerecht? Hm... auf Amazon so gesehen, in den Feuilletons auch, zitatreich zwar, formell aber im Rahmen. Zi-tat-reich wohl. Ja. Also probieren wir's:)

Es ist ein Roman, dessen Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte bereits ähnlich viel über die damalige Gesellschaft aussagt wie der Text selbst: aus Angst vor Skandalen wegen obszöner und gotteslästerlicher Passagen erteilen Verlage in England, den Vereinigten Staaten und in Kontinentaleuropa dem Mammutwerk eine Absage nach der anderen, das Licht der Welt erblickt der vollständige Ulysses 1922 in einem kleinen Privatverlag in Paris, Auflage in etwa 1000 Stück. Und abgesehen von einigen frühen Enthusiasten fällt die Rezeption nicht unbedingt wohlwollend aus, so bezeichnet Kurt Tucholsky den Roman 1927 in der Weltbühne als etwas Künstliches, Konstruiertes... etwas Phantasieloses; Karl Radek spricht von einem Dunghaufen, übersät mit Würmern. Was genau hat so feindliche Stimmen ausgelöst? Ich kann es nicht sagen. Ich kann es wirklich nicht sagen, sondern versuche einfach, meine Eindrücke zu diesem Unikum wiederzugeben.

Erst einmal sei gesagt, dass ich von Joyce bis zur Entdeckung des Ulysses nichts gelesen hatte, auch die Geschichtensammlung Dubliner - die Vorstufe zum Ulysses - beginne ich gerade erst. Somit bin ich ohne Erwartungen, ohne Kenntnis des Schreibstils von Joyce an den Roman herangegangen. Bereits der in meiner Einleitung mehr oder minder gelungen zitierte Anfang mit seiner Situationskomik, die dem Dialog zwischen Buck Mulligan und Stephen Dedalus innewohnt, stimmt auf die mikroskopischen Beobachtungen menschlicher "Funktionsweisen", die einen wesentlichen Teil des Geschehens bestimmen, vielleicht sogar das Geschehen sind, ein. Denn eines ist bald einmal klar: in Ulysses geht es vor allem um Eines - die minutiöse Schilderung eines einzigen Tages, der um 8 Uhr morgens anfängt und um 3 Uhr morgens des nächsten Tages endet - die Geschehnisse dieser 19 Stunden sind nichtig und das sind eigentlich auch die beiden wichtigsten Personen, der Anzeigenacquisiteur Leopold Bloom ("Poldy") und der junge Autor Stephen Dedalus, der rastlos durch Dublin zieht, dabei seinem Vater begegnet, mit Medizinstudenten trinkt, über Shakespeare debattiert und sich in Bordellen rumtreibt. Bloom erledigt Arbeitsgänge, geht essen, spaziert nach Sandymount, geht trinken. Was einen nun dazu bewegen kann, einerseits 1000 Seiten mit solchen Banalitäten zu füllen und andererseits das Endprodukt auch noch freiwillig zu lesen (immerhin: es gibt ja Zeitgenossen, die einem gleich irgendeine Art von möchtegernintellektuellem Gehabe vorzuhalten versuchen, sobald man sich mit einem solchen Werk blicken lässt), das ist die wortwörtlich bahnbrechende Art, mit der dieser eine Tag erzählt wird. Grenzen zwischen Wahrheit und Traum, Gedachtem und Gemachtem, zwischen Zeit und Raum, verschiedenen Zeitpunkten, allen möglichen Sprachen, ja sogar den Entwicklungsstufen der Sprachen und sämtlicher Literaturgattungen werden von Joyce gesprengt und so finden sich im Ulysses Spuren des Theaters, der Vaudeville-Show, der Zeitungssprache, des Groschenromans und letztlich natürlich des berühmten inneren Monologs der aufgrund ihrer innertextlichen Mythologisierung für mich interessantesten Figur des Romans, Leopolds Frau Molly, die bei der Heimkunft ihres Mannes in den frühen Morgenstunden wachliegt und über das Eheleben mit seinen Fesseln, ihre wiedererwachte sexuelle Lust, ihre Jugend in Gibraltar, Leopolds Heiratsantrag und so ziemlich alles, was irgendwo dazwischen oder darunter liegt, nachdenkt, ohne Satzzeichen, 75 Seiten lang.

Es ist dieser Monolog neben dem bereits erwähnten Kapitel, in dem eine Frau ihr Kind austrägt und die Sprache sich parallel dazu von Alemannisch, Mittelhochdeutsch über Neuhochdeutsch hin zu aktuell gängigem Forschungsvokabular und seiner Nachgeburt, dem Gossendeutsch, bewegt, bis das Kind ausgetragen ist und die Studenten zum Trinken weiterziehen, ein absoluter Höhepunkt des Werkes. Anzumerken ist bei dieser Gelegenheit außerdem, dass ich mir das Werk in der deutschen Übertragung durch Hans Wollschläger, die nach wie vor gültig ist, zu Gemüte geführt habe, die Lektüren im Original sowie der ersten deutschen Übersetzung Georg Goyerts stehen noch aus. Auch die Parallelen zu Homers Odyssee lasse ich hier eher außen vor, es dürfte für Erste genügen, dass Leopold=Odysseus, Stephen=Telemachos und Molly=Penelope zu betrachten sind. Was hat mich nun von den Qualitäten des Ulysses überzeugt? Nun, erst einmal finde ich es schlicht und ergreifend umwerfend und mehr als nur bewundernswert, auf 1000 Seiten einen einzigen Tag zu schildern und dabei das aufmerksame Publikum trotz all der Verzweigungen, all der flüchtig erwähnten Charaktere, all der wortspielreichen Passagen, die auf Deutsch fast keinen Sinn mehr machen können, all der Stilbrüche, bei Laune zu halten. Denn unter der verzweigten Haube wohnt Joyce auch ein mal mehr, mal weniger subtiler Witz inne, etwa, als Leopold Bloom damit eingeführt wird, dass er nach einer angebrannten Schweinsniere auf dem Klo hockt (Auf ihrer Mitte angelangt, gab er seinen Widerstand auf und erlaubte seinen Eingeweiden, sich zu erleichtern, ganz so gemächlich, wie er las, und immer noch geduldig lesend, die leichte Verstopfung ganz verschwunden.). Außerdem ist die Geschichte eine einfache, sie ist lediglich sehr ausführlich erzählt. Und der Reiz dabei? Im Mittelpunkt bleiben die Menschen, deren Weltanschauungen, Gedanken, Tätigkeiten und Unterhaltungen ein umfassendes Bild sowohl der Ära im Allgemeinen, als auch im Speziellen jenes Tages, des 16. Juni 1904, abgeben, gleichzeitig den Anschein erwecken, die gesamte literarische Richtung der Moderne mit ihren Vertretern wie Proust oder Schnitzler in sich zu vereinen mit ihren Stilbrüchen und Monologen. Es fällt mir viel leichter, über den Stil des Ulysses zu schreiben als über seinen eher spärlichen Inhalt, denn der Stil des Ulysses ist meiner Meinung nach auch sein Inhalt, seine sprachliche Entwicklung und seine Wortspiele sind gleichzeitig sein Hauptanliegen, mit dessen Hilfe dann auch die Poetisierung der Menschen und der Stadt, in der sie leben, gelingen kann.

Ja was bleibt da nun zu sagen er ist fertig und betrachtet uns nun aus seinem sicheren Hafen am anderen Ende des Bildschirms was will er jetzt uns Tipps geben uns belehren uns seine Meinung kundtun und wieso vor allem jetzt könnte man ihn fragen und ich tus und ich frage ihn würdest du dieses Buch empfehlen und er blickt kurz in die Ferne sieht die Terrasse mit ihren Pflanzen in der Ferne andere Häuser da schaut er wieder zu mir und bittet mich nochmal zu fragen und dann sagt er ja ja ich empfehle das Buch unbedingt Ja.

Marlies Hanelt: Lustige Kindergeschichten

Wie versprochen widmen wir uns heute der Berliner Autorin Marlies Hanelt!

Sie hat bei "Lustige Kindergeschichten" mit geschrieben - einem wirklich lesenswerten Werk, das vor kurzem im  Kiel und Feder Verlag erschienen ist. Wie üblich stoßen wir auch hier auf ihren genialen Humor!





Mehr zur Autorin erfahrt ihr hier:

http://hanelt.blogspot.de/ Haneltmania mein Facettenblog http://www.meinewerke-hanelt.de/ Meine spezielle HOMEPAGE http://vanessa-darque-ero.jimdo.com/ marlieshaneltskidsstoryboard.webnode.com/

Das Buch ist unter anderem hier zu haben:
https://www.kielundfeder.de/index.php


Viel Freude und eine schöne Woche, eure Bernadette


Samstag, 12. August 2017

Carmen Sylvia Bauer

Dr. Carmen Sylvia Bauer hat bereits etliche Bücher veröffentlicht!

Ihre neueste Veröffentlichung ist eine interessante Lovestory  - "Broken hearts and mended love", die sich Fans echt guter Liebesgeschichten mal ansehen sollten!
Carmen, welche seit Jahren in Nordirland lebt und schreibt,  hat im übrigen wirklich süße Chorkys <3

Chorkys, eine süße Mischung aus Yorkshire Terrier und Chihuahua!
Das Bild ist NICHT von Dr. Carmen Sylvia Bauer
Die neuesten Fotos der Kleinen sind wirklich süß!

Aber zurück zur Autorin. Hier findet ihr mehr zur Autorin sowie ihren Veröffentlichungen:
http://www.drcarmenbauer.com/

Auch einen Blog hat sie: http://carmen-bauer.blogspot.co.at/


Viel Freude beim Entdecken!

Alles Liebe, eure Bernadette


Chorkys, eine süße Mischung aus Yorkshire Terrier und Chihuahua!
Das Bild ist NICHT von Dr. Carmen Sylvia Bauer

Charlotte fände ihre Cousins und Cousinen ;-) sicher lustig!!!

Donnerstag, 10. August 2017

Lesenswert!!!

http://diemedienkiste.blogspot.co.at/2017/08/3-manner-3-pistolen-3-kugeln-reservoir.html?m=1

Nachträglich ALLES GUTE zum Geburtstag lieber Jürgen!

Auch ich wünsche Dir das Beste und noch ganz viel Erfolg auch mit deinem Schreiben!


Wer die Gelegenheit noch nicht genutzt hat, dem möchte ich gern Jürgen Zwillings neue Veröffentlichung empfehlen...


...und auch in der karitativen Anthologie ist er mit einigen Texten mit dabei!



Alles Liebe, eure Bernadette

Dienstag, 8. August 2017

"Fremd sein" von Christine Erdic

Christine Erdic, die auch schon in unserer Anthologie "Überall und nirgendwo" mit einem sehr interessanten Beitragtext mitgemacht hat, hat auch diese tolle Beschreibung einiger Veröffentlichungen verfasst:

http://www.news4press.com/Meldung_992840.html

Dankeschön liebe Christine <3 ich freu mich immer, von dir zu lesen - und danke auch für diese Werbung <3

Euch auch viel Freude und noch einen wunderbaren Tag!

Alles Liebe, eure Bernadette



ps.: Morgen widmen wir uns Jürgen Zwilling <3 er wird ahnen, weshalb..
Und dann ist auch bald mal endlich Stefan Marek "dran".

Bild: Christine Erdic 

Donnerstag, 6. Juli 2017

Emily Brontë - Wuthering Heights

Penguin Group
Leidenschaft ist gefährlich. Entweder entpuppt sich die Liebe des Lebens bei geglückter Beziehung eher als Klotz am Bein, sodass man nur noch weg möchte, oder es kommt erst gar nicht zur Vereinigung zweier Liebender.

Ein typisches Thema der Literatur sämtlicher Epochen, von Ovids Metamorphosen bis zu dem Klassiker Romeo and Juliet, die alle mit dem ganz dramatischen Tod der unglücklich Verliebten enden. Ein weiterer Klassiker, der diese Struktur jedoch... etwas abändert, ist der bemerkenswerte viktorianische Roman Wuthering Heights der britischen Autorin Emily Brontë, erstmals 1847 unter heftiger Kritik erschienen...

Bereits die Handlungsstruktur ist für den Roman dieser Zeit, der immer noch in weiten Teilen den Idealen Jane Austens zu folgen scheint, ungewohnt: die Rahmenhandlung bildet ein junger Intellektueller namens Lockwood, der 1801 aus London flieht, um in der Einsamkeit Yorkshires seiner Misanthropie und seinen Studien nachzugehen. Der Text beginnt mit seinem Bericht von einem Besuch bei seinem Vermieter Mr. Heathcliff, von dem er das Anwesen Thrushcross Grange gepachtet hatte. Von dessen kalter und harter Art beeindruckt, gleichzeitig jedoch eingeschüchtert, bittet Lockwood die Haushälterin Nelly, ihm die Geschichte Heathcliffs und seines Anwesens, dem verfallenden und titelgebenden Wuthering Heights zu erzählen.
Nun erzählt sie ihm die Geschichte der Familie Earnshaw, die Wuthering Heights einst bewirtschaftet hatte. Das Familienoberhaupt der Earnshaws bringt von einer Geschäftsreise nach Liverpool das Waisenkind Heathcliff mit, welches er halb verhungert auf der Straße gefunden hatte. Aufgrund seiner niederen Herkunft und Earnshaws Liebe zu dem Findelkind wird Heathcliff von seinen Stiefgeschwistern Hindley und Catherine zunächst vollständig abgelehnt, doch bildet sich zwischen Heathcliff und Catherine zunehmend eine tiefe Freundschaft, da beide im jeweils anderen die eigene Seele zu entdecken glauben: die beiden sind wild, ungestüm und fordernd in ihrem Verhalten, was aus der Freundschaft schließlich Liebe werden lässt, der Catherine jedoch nicht nachgeben kann, da eine Heirat mit Heathcliff ihren gesellschaftlichen Stand mindern würde.

Als Heathcliff dies erfährt, verlässt er das Anwesen und bleibt für mehr als drei Jahre, in denen Catherine den Konkurrenten Edgar Linton heiratet, verschwunden, ehe er als reicher Mann wiederkehrt. Er setzt Catherine, die mittlerweile auf Lintons Anwesen Thrushcross Grange lebt, mit seinem zudringlichen Verhalten immer mehr zu, sodass sie schließlich bei der Geburt ihres Kindes stirbt - zuvor hatte Heathcliff ausschließlich aus Rache die Schwester von Catherine, Isabella, geheiratet und sie wie den letzten Dreck behandelt. So entwickelt sich die Geschichte immer weiter bis zu ihrem unvermeidlichen Ende, an dem der erste Ich-Erzähler Lockwood schließlich, am Rückweg nach London, an den Gräbern der drei eigentlichen Protagonisten steht und der Stille des ihn umgebenden Moores lauscht.

Was diesen Handlungsverlauf von so vielen anderen Tragödien abhebt und auch Grund für die heftige Kritik seitens des viktorianischen Bürgertums war, ist die Undurchsichtigkeit, oder besser gesagt: die realistische Zeichnung der handelnden Personen: als Leser ist man sich nie sicher, wie man zu einem bestimmten Charakter stehen soll, so ist Heathcliff im ersten Teil des Romans ein geplagter Liebhaber, der vergeblich um seine Liebe kämpft und somit wirkliches Mitleid des Publikums hervorruft, bevor er spätestens mit Catherines Tod zu einem kalten, rachsüchtigen, empathielosen Despoten wird, der seinen Stiefbruder absichtlich in den Ruin treibt, um sich Wuthering Heights unter den Nagel zu reißen und Catherines Tochter mit seinem kranken Sohn vermählen will, um sie seelisch zu quälen und an Thrushcross Grange zu kommen. Zum Schluss erlebt der Leser wiederum einen sehr in sich gekehrten, zur Ruhe gekommenen Heathcliff, der eigentlich als sehr neutraler Charakter im Frieden mit sich selbst steht - bis er Visionen von seiner einstigen Liebe hat, die ihn in den Zustand totaler Ekstase versetzen, in dem er schließlich in Catherines ehemaligem Zimmer stirbt. Auch die scheinbar gequälten Charaktere (etwa Catherines Tochter Cathy oder der Stiefbruder Hindley) werden im Verlauf des Textes mal sympathischer, mal zutiefst verabscheuungswürdig; so ist Cathy eigentlich ein total naives, uneinsichtiges, stures und abgehobenes Gör, das jedoch durch Heathcliffs böse Pläne zu einer Mitleidsträgerin mutiert, bevor sie am Schluss zu einer der wenigen glücklichen Personen des Romans wird, vor der Heirat mit ihrem Cousin Hareton (ebenfalls von Heathcliff gequält) stehend, der ihr zuliebe sogar das Lesen und Schreiben lernt.

Es ist dies ein wirklich bemerkenswertes Stück englischer Literatur, das verwendete Englisch weckt Assoziationen mit Shakespeare, während der Handlungsaufbau mit den ständig wechselnden Erzählern (auch in Nellys Bericht kommen immer wieder Charaktere wie Heathcliff selbst länger zu Wort, um zu erzählen) bereits auf die Moderne mit ihren Döblins und Joyces vorausblickt. Die komplexe Handlungsstruktur gemeinsam mit den sehr atypischen Figuren, die eigentlich mit jedem Kapitel anders auf den Leser wirken, macht natürlich eine Umsetzung des Stoffes sehr schwierig: die berühmteste, die mich auf den Roman gebracht hat, ist wohl der gleichnamige Kate-Bush-Song Wuthering Heights aus ihrem Debutalbum The Kick Inside, welches Heathcliffs Visionen von Catherines Geist, der ihn um Einlass auf Wuthering Heights, dem Ort ihrer Kindheit, bittet, beschreibt: I've come home, I'm so cold, let me in through your window. Und auch, wenn das Stück bei weitem nicht mein Lieblingssong von Kate Bush ist (der Titel geht zweifellos an das Quasi-Ulysses-Zitat The Sensual World), so ist die Umsetzung um einiges gelungener als in den meisten anderen Varianten: der Hollywood-Film aus den Dreißigern endet etwa mit dem Himmelsritt von Heathcliff und Catherine, die andere Hollywood-Version aus den 90ern hat einfach ein furchtbares Drehbuch, usw., usw. Es empfiehlt sich also wirklich, einfach den Roman zu lesen, und zwar auf Englisch, denn die deutschen Übersetzungen, die von Der Sturmheidhof bis zu Sturmumwetterte Höhen reichen und den Anschein eines Bastei-Groschenromans machen, sind allesamt bestenfalls Mittelmaß (ich habe lang dafür recherchiert, es ist wirklich schrecklich!). Die Passion in der Sprache, die Bedeutung, die die Autorin den wildesten Leidenschaften gab (grief, love und hate sind die primären Begriffe des Textes) und die unwahrscheinlich Charaktertiefe machen Wuthering Heights zu einem ungewöhnlichen Vertreter der britischen Literatur jener Zeit, und obgleich die Schilderungen des Moores und der Figuren in ihrer Melancholie eindeutig der Romantik verhaftet sind, liest sich der Text immer noch frisch und überaus fesselnd - was ich, ehrlich gesagt, nach Hören des Liedes, mit dem ich immer noch so meine Probleme habe, nicht unbedingt erwartet hätte, weshalb ich das Buch, welches inzwischen großteils als Klassiker angesehen wird, bedenkenlos weiterempfehlen kann. Man sollte im Idealfall des Englischen mächtig und nicht depressiv veranlagt sein, denn Wuthering Heights ist nicht der leichte, Heile-Welt-Stoff, aus dem die Seifenopern sind.

I'm coming back, love/Cruel Heathcliff, my one dream, my only master... 

Freitag, 23. Juni 2017

Farbspiel: Schwarz

Im Mai 2017 erschienen, hat mich dieses Buch sehr nachdenklich gemacht und hinterlässt mich ebenfalls sehr betroffen: die Autorin Nadia Sahlenbeck, die ebenso bei der Reihe Farbspiel mitgeschrieben hat, wurde ermordet und hinterlässt ein kleines Kind.

Auch wenn ich sie nicht persönlich gekannt habe - diese Vorstellung ist einfach grausam. Noch dazu beschreibt ihr Beitrag in dieser Veröffentlichung (rückblickend sehr makaber!) das Leben eines erfolgreichen Autors.

Wobei - Leben? Lebt er? Und wie?

Ich überlasse es den Lesern, diese Frage abzuklären.

Auch diese Veröffentlichung präsentiert wieder Kurzgeschichten und Gedichte verschiedener Autoren - Spannung und beste Unterhaltung garantiert!

Von mir mit dabei: "Erlöse uns von dem Bösen"

(Nein - nach wie vor bin ich ganz sicher! Keine Kandidatin fürs Leben im Kloster. Wie es zu diesem Titel kommt? Er passt hervorragend zum Erzählten! Glaubt mir - das Ende ist sehr überraschend! Das traut der betreffenden Frau von Anfang an ganz bestimmt keiner zu. Aber schön, dass wenigstens SIE für den Rosenkranz die passende Verwendungsmöglichkeit hat! Ich persönlich hab für so etwas keine...aber mehr verrate ich dazu nicht an dieser Stelle.)


Ich wünsche euch viel Freude beim Entdecken des Buchs! Und meiner Kurzgeschichte, versteht sich... nicht ratsam für extrem gläubige Kirchgänger (m./w.).



Alles Liebe und ein wunderbares Wochenende, eure Bernadette

Freitag, 2. Juni 2017

Karina Verlag: Farbspiel



Bald im Karina Verlag erhältlich!

Auch ich bin in dieser Veröffentlichung vertreten, mit dem Titel "Alle meine Farben".
Aber wie immer findet ihr darin auch diesmal selbstverständlich viele andere hervorragende Autoren mit ihren Geschichten, die euch in eine fantasievolle andere Welt entführen.

Alles Liebe, eure Bernadette

Klassiker nicht nur für Kinder: Momo

„Momo“ von Michael Ende ist ganz zu Recht ein beliebter Klassiker, der in eine fantasievolle Welt entführt.
Momo, ein kleines Mädchen ohne Familie, lebt in einer gemütlichen Dorfgemeinschaft. Alles ist in Ordnung, sie hat viele Freunde und genießt jeden Tag mit ganzem Herzen. Doch dann tauchen die gruseligen „grauen Herren“ auf und überreden immer mehr Menschen, Zeit zu sparen.

Kampf um die Lebenszeit

In Wahrheit geht es aber gar nicht darum, „nur“ Zeit zu sparen – und das durchschaut Momo schnell. Der geheimnisvolle Meister Hora schickt ihr eine Schildkröte und gibt Momo eine ganz besondere Blume… Mit Hilfe dieser beiden macht sich Momo auf, um die „grauen Herren“ zu besiegen, damit die Menschen ihre Lebensfreude zurückerhalten.

Ein spannend geschriebenes Werk, das auch größeren Kindern noch Freude machen wird.


Hier erhältlich: http://amzn.to/XEeZx0

Bild: Bernadette Maria Kaufmann

Donnerstag, 1. Juni 2017

Bald bei mir: Stefan Marek - Die München Variationen

Die München Variationen - der neue und sehr spannende Roman des Autors Stefan Marek!

Prägnant und voller Tiefe entführt er uns in die Welt des leidenschaftlichen Zockers Ludger. Dieser stürzt sehr plötzlich in ein wahrlich spannendes Leben voller Gratwanderungen.

Auch die Figur Frida kommt vor im Geflecht der Handlungsstränge - sie ist auf der Suche.
Auf der Suche nach "dem perfekten Mann"... ja, persönlich betrachtet schmunzle ich über diese Idee.
Vielleicht sollte ihr jemand ein paar Kuchenformen schenken, und einige Rezepte - nur so klappt es totsicher einmal mit der Illusion "perfekter Mann". (Lässt sich übrigens auch auf all jene Herren der Schöpfung ummünzen, die nach der "perfekten Frau" suchen.)

Perfektion ist eine Illusion. Spätestens, wenn einem auch die vierte Ehefrau oder der vierte Traummann davon rennt oder irgendwie abhanden kommt...kann man sich eventuell der Frage nach dem persönlichen eigenen Anteil daran stellen.

Aber zurück zu Ludger. Dieser liebt  - neben Fußball -  riskante Wetten, und irgendwann verliert er wohl irgendwie den Überblick.

Auch Karl und Heike, Traudl und ein Herr Schulz kommen vor -  mein aktueller Stand, ich bin gerade frisch bei Entdecken des neuen Werks von Stefan Marek - und natürlich der Ort aller Handlungen, die schöne Stadt München.

Kann noch sehr spannend werden!

Ich freue mich schon darauf, euch diese Veröffentlichung in meiner Rezension vorzustellen.

Details zum Buch und zum Autor schon mal hier: http://www.telescope-verlag.de/?s=Stefan+Marek


http://www.telescope-verlag.de/produkt/die-muenchen-variationen/





Sonntag, 21. Mai 2017

Roter Mond

Auch bei dieser Veröffentlichung bin ich mit dabei <3

Eine düstere Prophezeiung ... Pandura droht die Vernichtung und das Land des Roten Mondes ist in Gefahr. Vogelmenschen sind auf der Suche nach dem Halbeinhorn, dem Hornix, der unter den Menschen weilt. Der Gott der Verdammnis reißt die Macht über Seinesgleichen an sich und beansprucht den Thron Anthiemas für sich. Er sät Zwietracht unter den Kreaturen, die bislang friedlich nebeneinander lebten. Machtgier, Tod und Kriege sind die Folgen.

Alte Schriften besagen, dass eine Frau aus dem Volk der Menschen, gemeinsam mit dem sagenumwobenen Halbeinhorn, die einzige sein wird, die diesem Treiben ein Ende setzen kann. Doch das Böse weiß um ihr Geheimnis und ist entschlossen, der Vorhersehung eine tödliche Wendung zu geben.

Wird es gelingen, alte Bande zu erneuern – Einhörner und Menschen zu versöhnen? Werden Vorurteile fallen und Amazonen ihren Platz in den Verteidigungsreihen der kampferprobten Männer finden? Welche Rolle spielt der Schamane Kinupakar und was gedenken die Götter zu unternehmen?



Hier erhältlich:https://www.amazon.de/Magic-Roter-Mond-Renate-Zawrel/dp/3961112037/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1495370424&sr=1-1&keywords=Bernadette+Maria+Kaufmann

Und natürlich auch direkt über den Verlag selbst: http://www.karinaverlag.at/products/magic-roter-mond-teil-1-der-trilogie-magic/


Viel Freude beim Lesen wünsche ich allen Fans von Fantasy und Magie!

Eure Bernadette



Montag, 3. April 2017

Caroline Regnard-Mayer: MS Meine Sonne ...warum nicht einmal positiv denken

Die Veröffentlichung "MS Meine Sonne ...warum nicht einmal positiv denken" von der Autorin Caroline Regnard-Mayer ist eigentlich der dritte Teil ihrer "Frauenpower trotz MS"-Reihe.

Wunderbar geschrieben, birgt auch diese Veröffentlichung eine Reihe interessanter Erkenntnisse und überrascht zudem mit Gedichten und Gedanken, die unter die Haut gehen...

Unter anderem HIER erhältlich: https://www.amazon.de/MS-Meine-Sonne-positiv-Frauenpower-MS-Trilogie/dp/1519316429/ref=la_B007X38CTI_1_8?s=books&ie=UTF8&qid=1491218800&sr=1-8




Mehr über die Autorin findet sich hier: https://www.frauenpowertrotzms.com/%C3%BCber-mich/

Und auch mehr über ihre Bücher: https://www.amazon.de/Caroline-R%C3%A9gnard-Mayer/e/B007X38CTI

Donnerstag, 23. März 2017

Christine Erdic: Zauberhafte Gerichte aus der Koboldküche

Ja, vielleicht hatte ich Hunger, als ich vor kurzem Christines...ähm Nepomucks...Rezept entdeckt habe.

Fest steht, frische Ananas ist immer eine Versuchung wert <3

Und um welches Rezept es sich genau handelt - das dürft ihr am besten in Christine Erdic Veröffentlichung "Zauberhafte Gerichte aus der Koboldküche" recherchieren.
Oder ihr wartet jetzt einfach auf unsere neue Anthologie, in der Christines Rezept auch vertreten sein wird! Und zwar für den Sommer...

Damit es nicht zu schwer wird...man braucht auch Schaschlickspießchen...Putenbrust... okay.

Ich gehe jetzt was essen.

:D

Wie kanns anders sein.

Alles Liebe und auch euch noch eine schöne Zeit, eure Bernadette

Foto: Christine Erdic
Das Buch mit den zauberhaften Gerichten aus der Koboldküche ist übrigens unter anderem hier erhältlich:

https://www.amazon.de/Zauberhafte-Gerichte-Koboldk%EF%BF%BDche-Christine-Erdi%EF%BF%BD/dp/3735792154/ref=sr_1_6?s=books&ie=UTF8&qid=1413799536&sr=1-6&keywords=christine+erdic

Mehr über die Autorin erfahrt ihr hier: https://christineerdic.jimdo.com/

Freitag, 17. März 2017

Lustiges für Ostern

Wer sich schon auf Ostern freut, wird sich auch über Lillis Abenteuer mit dem Osterhasen freuen ;D

Wie üblich kann es die vorwitzige kleine Salzburgerin nicht lassen... selbst im Park macht sie das Geschehen unsicher! Wer wissen will, was sie dort schon wieder Witziges anstellt - dem empfehle ich ihr österlich-unruhiges Abenteuer "Lilli filmt den Osterhasen":

https://www.amazon.de/Lilli-Osterhasen-Typisch-lustigsten-Abenteuer-ebook/dp/B00J157V8O/ref=sr_1_23?s=books&ie=UTF8&qid=1489741560&sr=1-23

Viel Freude!



Alles Liebe, eure Bernadette

Freitag, 10. März 2017

Donnerstag, 9. März 2017

Christine Erdic: Nepomuck - und manch Neues

Nepomuck, der lustige Kobold von Christine Erdic, ist immer eine Lese-Reise wert! Dieses Werk ist bezaubernd und voller lustiger Ideen!

Wer mehr über Nepomuck und überhaupt über die Autorin Christine Erdic erfahren möchte, infomiert sich auf ihrer Seite: https://christineerdic.jimdo.com/


Bild: Christine Erdic
Meine nächsten Rezensionen für euch auf diesem Blog betreffen die folgenden Schreibenden:
Caroline Regnard-Mayer, Christine Erdic und natürlich auch Jürgen Zwilling, der eine wundervolle neue Anthologie veröffentlicht hat.

Alles Liebe, eure Bernadette

Samstag, 4. März 2017

Das Buch der Woche im Karina Verlag

...ist von Elfride Stehle und heißt: "Wenn Worte anklopfen..."




Ein Brief an die Autorin:

„Vielen Dank, dass ich dein Werk lesen durfte. 
Es berührt mein Herz zutiefst. Ich mag ganz 
besonders an deinen Geschichten, dass sie
so geschrieben sind – als wenn man sie gerade 
erleben würde – ungekünstelt, ehrlich. 
Die Mischung der Geschichten und die Gedichte 
dazu sind ganz toll. Es sind Gedanken aus dem 
täglichen Leben in Gedichtform zusammengefasst. 
Immer treffend, fast immer lustig, gleichzeitig zum 
Nachdenken. Eine Wohltat zum Lesen.“

Liebe Leserin, lieber Leser!
Nehmen Sie diese Buch in die Hand und lassen
Sie die Worte bei Ihnen anklopfen.
 
Darum unser Buch der Woche!


Mehr Infos: http://www.karinaverlag.at/products/wenn-worte-anklopfen-elfride-stehle/



Na, das klingt doch spannend!

Euch wünsche ich viel Freude mit diesem Werk! Und dir, liebe Elfride Stehle, wünsche ich viel Erfolg mit deiner Neuerscheinung - und auch mit deinen Texten in der Farbreihe, in der man auch mich findet.

Alles Liebe und ein schönes Wochenende!

Eure Bernadette

Ein weißes Blatt Papier

Bald erscheint im Karina Verlag die Anthologie "Ein weißes Blatt Papier" !

Darin findet ihr neben zahlreichen anderen spannenden Autoren auch mich, mit dem Text "Bunt auf Weiß".

Ein wenig dauerts noch bis zum Erscheinungstermin, ich habe gerade eben meinen Text für die Veröffentlichung freigegeben...und beim Lesen wirklich Herzklopfen bekommen...positives, versteht sich.



Bildunterschrift hinzufügen


Kurz zum Inhalt des Werks - gefragt waren "Geschichten, wie ihr ein Buch beginnt, welche Gedanken ihr habt usw. das kann auch bis zur Fertigstellung des Werkes gehen. Alles beginnend mit einem weißen Blatt Papier." 

Ich halte euch auf dem Laufenden, sobald die Anthologie erhältlich sein wird.


Freitag, 3. März 2017

Bernadette Maria Kaufmann: Die Froschprinzessin

Lustig und überaus lesenswert: das Abenteuer der kleinen Olivia!

Wie wird man zur Froschprinzessin?! Lest selbst: https://www.amazon.de/Froschprinzessin-M%C3%A4rchenfieber-Bernadette-Maria-Kaufmann-ebook/dp/B00JLJZ308/ref=sr_1_13?ie=UTF8&qid=1488540989&sr=8-13&keywords=Bernadette+Maria+Kaufmann



Prinzessin Olivia ist alles andere als ein einfaches Mädchen. Im Kindesalter treibt sie ihre Eltern mit ihren Ansprüchen und Ideen fast in den Wahnsinn. Da entschließt sich das Königspaar, die Magierin Trude um Hilfe zu bitten.
Tja, das hätte man sich vielleicht lieber nochmal überlegt... aber so ärgert sich die Magierin und ersinnt eine ganz besondere Lösung für das Problem ;-)

Eine lustige Geschichte für Leser zwischen 8 und 108 Jahren - Spuren von Medienkritik können nicht ganz ausgeschlossen werden.

Die Veröffentlichung enthält zwei hübsche Illustrationen (Bleistift, Ölkreide).


Viel Spaß mit diesem Text und alles Liebe! Eure Bernadette

Freitag, 24. Februar 2017

Bernadette Maria Kaufmann: Warten auf Ostern

Bisschen früh für Ostern?

Hm, denken kann man ja schon mal dran ;-)



Tanya hat ein neues Spiel für Ostern entdeckt: Warten auf Ostern. 
Und schuld daran ist ihr Papa.
Er hat nie Zeit, fühlt sich nie zuständig, und ist prinzipiell fein raus, weil eh nicht da.
Aber jetzt reicht es Tanya, denn er will sie dieses Jahr nicht einmal zu Ostern sehen.
Zuerst.
Denn als Tanya ihm die rote Karte zeigt, verspricht er ihr, sie werden doch Ostern feiern – abwarten, denkt Tanya nur. Aber vielleicht passiert ja doch mal ein Wunder.

Zu Ostern gibt es für Tanya eine echte Überraschung – und einen Erkenntnisgewinn für die meisten Erwachsenen in ihrer Familie. Denn wie Tanyas Oma auf die neuesten Entwicklungen schon gesagt hatte: „Ostern feiert man doch mit seiner Familie und allen, die man mag, oder?“ 


Kurzgeschichte für Menschen zwischen 8 und 108 Jahren.

Im Text sind zwei Bilder enthalten (neu!).

Hier erhältlich: https://www.amazon.de/Warten-Ostern-Geschichten-Marlena-Freunden-ebook/dp/B00IWP9SOO/ref=sr_1_12?ie=UTF8&qid=1487942160&sr=8-12&keywords=Bernadette+Maria+Kaufmann

Mittwoch, 22. Februar 2017

Meindert De Jong: Das schneeweiße Kätzchen

Meindert De Jong:
Das schneeweiße Kätzchen

In dieser wunderschönen Erzählung geht es um einen kleinen Jungen und sein schneeweißes Kätzchen: Die beiden leben im größten Hochhaus der Stadt und sind allerbeste Freunde. Zu einem der Lieblingsspiele des Kätzchens gehört es, auf den Tasten des Klaviers zu laufen – und der Junge liebt es, seine Finger auf den Tasten hinterherlaufen zu lassen. Dies ergibt naturgemäß eine täglich wiederkehrende Lärmbelästigung, welche die Nachbarn von nebenan irgendwann auf den Plan ruft.
Eines Tages packt die Frau in einem günstigen Moment das Kätzchen und bringt es zu ihrem Mann, den sie beauftragt, das Tier in der Wildnis auszusetzen.


Ein langer Weg nach Hause

Der Mann entledigt sich des Kätzchens an einem wilden Bach und fährt mit dem Auto zurück nach Hause. Das Kätzchen jedoch überlebt und findet sich sehr schnell zahlreichen Abenteuern ausgesetzt, die es zu meistern gilt – auf einem langen und oft beschwerlichen Weg, der es zu seinem besten Freund nach Hause führen soll!

Meindert de Jong erzählt einfühlsam und in einer für Kinder gut nachvollziehbaren Weise, wie es den Charakteren aus dieser Geschichte, vor allem dem Kätzchen und dem kleinen Jungen, ergeht. Sehr schön wird in diesem Buch beschrieben, dass Tiere keinesfalls seelenlose Wesen ohne Gefühle sind – und er zeigt auch, wie sich die Nachbarn nach ihrem unüberlegtem schlechtem Handeln fühlen, die angesichts der übergroßen Trauer des Nachbarkindes bald das schlechte Gewissen zerfrisst…

Meindert De Jong: Das schneeweiße Kätzchen.
ISBN: 3588000526





Donnerstag, 16. Februar 2017

Stefan Marek: Die München Variationen

Soeben neu erschienen!

Sehr gerne stelle ich euch das neue Werk meines befreundeten Autorenkollegen Stefan Marek vor, das gerade im Telescope Verlag erschienen ist, und sowohl als Print als auch als eBook erhältlich ist:

Bild: Telescope Verlag


Die München Variationen

Erfrischend geschrieben, entführt es euch in irrsinnige Abenteuer, schräg, waghalsig - eine echte Gratwanderung für die Hauptfigur Ludger! Unter anderem hier erhältlich: http://www.telescope-verlag.de/release/die-muenchen-variationen/

Kurz zur offiziellen Beschreibung:

Stefan Marek
“Die München Variationen“
ISBN: 978-3-95915-027-9
Softcover, 194 Seiten
Preis: 12,00 Euro
Info:
Alles beginnt mit einer waghalsigen Wette…
Und Ludger, der bisher ein halbwegs solides Leben führte – zumindest unter der Woche – stürzt in ein Leben voller Gratwanderungen.
Er steht im Mittelpunkt einer Handlung, die ein atemberaubendes Kaleidoskop der Stadt München mit dutzenden Personen und Handlungssträngen zeigt. Dabei gerät München zu einer heimlichen Protagonistin, und so ist dieses Buch auch eine Hommage des Autors an die Stadt, in der er lebt.
Auch als eBook erhältlich für Kindle und alle gängigen ePub-Reader

Montag, 13. Februar 2017

Sabine Gruber: Daldossi


Ich habe dieses Buch großzügigerweise vom C.H.Beck Verlag zur Verfügung gestellt bekommen, muss aber gleich vorausschicken, dass ich mich ganz umsonst darüber gefreut hatte.
Denn die Freude währte nicht lange.

Das Problem: Es ist ausgesprochen langweilig geschrieben, sprachlich zwar gut, aber nicht so wirklich exzellent...  und auch in Bezug auf die Story selbst... es enttäuscht mich ein wenig, dass die Autorin Sabine Gruber nicht mehr über den Arbeitsalltag eines Reporters/ Fotografen recherchiert hat, der hauptsächlich beziehungsweise wie in diesem Fall überhaupt NUR von Kriegen und Katastrophen aller Art berichtet.

Ich gestehe: nach gut zwei Drittel des Buches musste ich passen.
Spannender wird es danach wohl auch nicht mehr.

Natürlich freut es mich für Sabine Gruber, dass das Buch offiziell "einen guten Lauf absolviert hat".
Ich persönlich sehe das als eine - Entschuldigung - rein offizielle Kür, der ich mich leider nicht anschließen kann.

Sicherlich wird es seine Fans haben.

Mein persönliches Problem bei der Lektüre war recht bald, dass der Protagonist sich meines Erachtens vor allem durch seine privaten Probleme auszeichnet. Wenn man dauernd Liebeskummer hat und diverse private Probleme...ist das Jobende üblicherweise vorprogrammiert.

ECHTE Kriegsberichterstattung schaut anders aus. Selbst als "normaler" Journalist, ob fest angestellt, fester freier, oder freier Journalist - kannst du es dir jedenfalls nicht leisten, so sehr von deinem Privatleben hinuntergezogen zu werden. Das scheint mir wenig professionell.



Sonntag, 12. Februar 2017

Klassiker für Kinder: Ronja Räubertochter

Astrid Lindgren
Ronja Räubertochter

Ronja hat Mut, einen eigenen Kopf und viele spannende Ideen – kein Wunder, sie ist ja auch eine echte Räubertochter! Ihr Papa heißt Mattis und ist der Anführer einer Räubergruppe. Zusammen leben sie mitten in einem tiefen Wald. Hier gibt es nicht nur Räuber, sondern auch Wesen wie die Wilddruden und die Graugnome. Außerdem lebt hier eine verfeindete Räubersippe - ausgerechnet praktisch nebenan!
Das kann ja auf Dauer nicht gut gehen…

Denn irgendwann passiert etwas völlig Unerwartetes:
Ronja freundet sich mit dem Sohn des größten Feindes ihres Vaters an – Dirk! Ausgerechnet… und natürlich gegen den Willen ihrer Eltern.

Eine Geschichte, die Mut macht
Ronja Räubertochter ist zwar vielleicht nicht ganz so bekannt wie Pippi Langstrumpf, aber nichtsdestotrotz ein sehr schönes und ausgesprochen fantasievolles Buch, das junge Leser zum Träumen einlädt. Es ist eine Geschichte über Mut, Freiheit und Gerechtigkeit, und erzählt von einer ganz besonderen Freundschaft.

Vor allem Mädchen werden dieses Buch lieben – denn es zeigt ein starkes Mädel, das immer wieder aufsteht, wenn es mal hinfällt, und das mit seinem selbstbestimmten Handeln zeigt, dass sehr oft mutige Entscheidungen wichtig sind.

Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter (Sonderausgabe)

2012, ISBN 9783789158599



Freitag, 10. Februar 2017

Rezension zu Jürgen Zwilling: Freiheit


Mit großer Freude möchte ich euch einladen, meine Rezension zu Jürgen Zwillings Veröffentlichung "Freiheit" zu lesen: https://pagewizz.com/rezension-zu-jurgen-zwilling-freiheit-36538/

Das Buch hat mir gut gefallen, die Rezension zu verfassen hat mir große Freude gemacht - diese wünsche ich euch beim Lesen des Werks von Jürgen Zwilling ebenso!



Spannende Ideen, sehr gut formuliert - und regt auch zum Nachdenken an.

Alles Liebe, eure Bernadette



Sonntag, 22. Januar 2017

Meine nächsten Rezensionen...

...werden (der Reihenfolge nach) Veröffentlichungen von Caroline Regnard-Mayer und Jürgen Zwilling sein.

Bis dahin wünsche ich auch euch noch einen schönen Sonntag/ eine schöne Zeit!

Alles Liebe, eure Bernadette





Dienstag, 17. Januar 2017

Jetzt neu: der siebte Band des Farbspiel! BRAUN

Der siebte Band aus der Reise durch die Farbwelten gehört Braun. Es ist keine Farbe des Regenbogens, uns aber dennoch vertraut. Anheimelnd erzählt Braun von tiefer Sehnsucht, sucht nach der Geborgenheit der Liebe, äußert seine aggressive Seite aber auch durch das symbolische Recht des Todes. Mythen ranken sich um die Farbe der Anspruchslosigkeit, die andererseits Wärme und Erdverbundenheit verströmt. Genießen Sie durch Braun hervorgerufene Gemütlichkeit und lassen Sie sich von einer breiten Palette an Geschichten um diese Farbe faszinieren.

Darin findet ihr mich mit der Kurzgeschichte "Die Apfelbäume", welche mir ganz besonders am Herzen liegt.

Zum Beispiel HIER bestellen: https://www.amazon.de/Braun-Kurzgeschichten-Farbspiel-Karin-Pfolz/dp/3903161136/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1484659526&sr=8-6&keywords=Bernadette+Maria+Kaufmann



Sonntag, 15. Januar 2017

Benjamin Lebert - Crazy (Gastbeitrag von Maximilian Maria Kaufmann)

Es gibt viele Bücher, die ein Überraschungserfolg werden. Manche zeugen von überragender literarischer Qualität, andere treffen den Zeitgeist, und dann gibt es noch Benjamin Lebert. Der 1982 geborene Autor legte 1999 mit seinem Erstlingswerk ‚Crazy‘ genau so einen Überraschungserfolg hin. Dieses durchaus außergewöhnliche Buch wird bis heute kontrovers diskutiert. Die einen sprechen von einer genialen Abhandlung mit dem Thema Jugend, andere wiederum von Betroffenheitspoesie und der sprichwörtlichen untersten Schublade. In welchem Sinne ich dieses Buch außergewöhnlich finde? Dies herauszufinden, ist Ziel dieser Rezension.

Rezension

Schon bevor ich das Buch aufschlagen kann, blickt mir das Gesicht zum Buch direkt ins Auge und auf der ersten Seite bekomme ich eine Kurzbeschreibung zu ebendiesem. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund scheint Benjamin Lebert ziemlich stolz darauf zu sein, aus fünf Schulen geflogen zu sein. Auch egal, es geht hier ja um das Buch. Und so beginne ich, den Text zu lesen. Nach wenigen Zeilen macht sich bei mir der recht einfach gehaltene, parataktische Satzbau bemerkbar. In kurzen, zwar prägnanten, dennoch bald störenden Hauptsätzen, die aus einem bis fünf Wörtern bestehen, wird dem Leser das Erlebte aus der Sicht Leberts nahe gebracht. Zumindest versucht Lebert dies. Doch bei mir stellte sich während des Lesens kein Bisschen Identifikationsambition oder das Gefühl, hautnah am Geschehen zu sein, ein. Denn bereits durch den oben beschriebenen Schreibstil separiert sich der Autor von seinen Lesern. Nicht nur der Schreibstil, sondern auch fehlende Hintergrunddetails (Warum genau dieses Internat?) machen nach dem Lesen der ersten zwei Seiten schon mal einen nüchternen Eindruck. Doch mit Hoffnung auf Besserung im Geiste las ich weiter. Spätestens nach dem ersten Treffen mit seinem Zimmerkollegen begann meine Stimmung jedoch endgültig zu kippen. Ohne böse erscheinen zu wollen, ich bin noch nie einem Jugendlichen begegnet, der so viele Salven umgangssprachlicher Ausdrucksweisen auf seine Gesprächspartner loslässt. Dies mag vielleicht zunächst authentisch wirken, doch nach einiger Zeit musste ich mich wirklich fragen, ob das Buch nicht doch schon parodistische Züge aufweist. Gesprächsfetzen wie „Die Jugend ist trotzdem scheiße.“ „Ja, aber Mädchen sind geil.“ verstärken diesen Eindruck noch. Dies stellt übrigens den Beginn einer Philosophiestunde (von sehr vielen) dar.





Da trinken die Jugendlichen mal Bier oder rauchen, und plötzlich fangen sie im gemeinsamen Kreise auf irgendein zusammenhangloses Stichwort an, pseudophilosophisches Gerede vom Zaun zu lassen, bei dem sogar Benjamins halbseitiger Spasmus (der bis dahin auf jeder Seite mindestens einmal erwähnt wird!) kurz zur Nebensache gerät. So ziehen sich schon mal über fünf Seiten Zitate wie „Sind Mädchen ein Teil vom Leben?“ - „Aber sicher doch.“ – „Welcher denn?“ – „Der vom Hals bis zum Bauchnabel“ hin, wobei man den Eindruck gewinnen kann, die Jugendlichen hätten nicht gerade herkömmlichen Tabak in ihren Zigaretten. Dialoge wie der obere erwecken zudem den Anschein, Lebert hätte sich plötzlich zur Nebenfigur degradiert. Denn jeder zweite gesprochene Satz endet (ungelogen!) mit „,meint Janosch“ oder „,sagt Janosch immer.“. Es ist ja schön, dass Benjamin im Internat gleich am ersten Tag so ein großes, ja fast schon göttliches Vorbild findet, aber dann hätte er das Buch doch gleich aus Janoschs Sicht schreiben können. Dies hätte jedoch die ‚Handlung‘ dieses Werks auch nicht mehr gerettet. Der Grund? Es gibt eigentlich keine. Nein, es werden zwei ‚Höhepunkte‘ in Benjamins Internatsleben über mehrere Seiten sehr ausführlich geschildert (Erstes Mal am zweiten Abend im Klo vom Mädchenflügel und Besuch eines Stripclubs in München [der übrigens, rein zufällig natürlich, Leberts Eisen heißt] mit der ganzen Crew und einem Senioren, der dereinst natürlich auch in dem selben Internat war und seit dem Tod seiner Frau fast täglich in den Club kommt), dazwischen werden primär zusammenhanglose Fetzen bis aufs Äußerste ausgeschlachtet (Der Sprung vom Besuch bei der Sexberatung zu Benjamins Durchfall fand ich zum Beispiel sehr originell), da liest sich selbst die Illuminatus!-Trilogie flüssig wie ein Tagebuch. Im Zug nach München folgt dann auch noch ein Gespräch darüber, was denn Literatur wirklich bedeutet, und zwar, nachdem die ganze Crew wegen Hemingways Der alte Mann und das Meer ausgeflippt ist. Vielleicht bin ich ja einfach herzlos, aber in meinen Augen erreicht Lebert nicht das Ziel, dass der Leser „unter jeden Satz ein Häkchen setzen kann, weil es einfach stimmt“. Denn dazu müsste man, laut Definition in einer der vielen Philosophiestunden, in jeder Situation fühlen, dass man genau so gehandelt hätte wie der Protagonist des Buches. Und dies hat das Buch nur äußerst selten bei mir erreicht. Es gab im Buch sogar durchaus Momente, in denen mir Benjamin Lebert richtig unsympathisch wurde. Denn nach circa fünfzig Seiten fühlte ich mich als Leser wie der heimliche Psychotherapeut von Benjamin Lebert, bombardiert mit Lebensdetails, die mich herzlich wenig kümmerten. Sollte das Buch wirklich eins zu eins autobiographisch sein, kann ich Lebert nur dazu beglückwünschen, dass er sich dazu entschieden hat, die Nachfolgewerke seiner Fantasie entspringen zu lassen, denn noch mehr Betroffenheitspoesie, wie ein Online-Rezensent es so treffend formulierte, hätte seinen Werken nicht gerade geholfen. Oder vielleicht doch? Jedenfalls sind Leberts Nachfolgewerke, die sich durchaus besser lesen lassen, fast auf keiner Bestsellerliste aufgetaucht. Jaja, das Medienpublikum bekommt manchmal wirklich, was es verdient. Doch ohne jetzt in diesem Punkt allzu ausufernd zu werden, folgt nun das Fazit.

Fazit


Benjamin Leberts Crazy ist in der Tat ein besonderes Werk. Denn selten zuvor haben sich 175 Seiten bei mir so hingezogen wie in diesem Machwerk. Seien es der katastrophale Satzbau, die Pseudophilosophie oder schlicht und einfach der unsympathische Protagonist, Lebert schafft es auf so ziemlich jeder Seite, mich immer mehr von seinem Buch zu vergraulen und mich zu ernsthaften Fragen zu heutigen Bestsellern zu veranlassen. Wo beispielsweise Per Anhalter durch die Galaxis einfach nur herrlich skurril war, schafft es Lebert, mit ähnlich abwegigen Gedanken pure Langeweile zu erzeugen. Zudem hat man alles aus diesem Buch schon mal wo anders gelesen. Beispielsweise in Salingers The Catcher in the Rye, das eine ähnliche Thematik viel prägnanter rüberzubringen vermag. Immerhin war im Stern zu lesen, Lebert habe prägnanter als jemals zuvor das Thema Jugend auf den Punkt gebracht. Hatte das etwas damit zu tun, dass Leberts Onkel bei der ‚Süddeutschen‘ angestellt war? Oder mit dem renommierten Verlagshaus, bei dem Crazy erschien? Was es auch sein mag, der Sinn dieses Buches erschließt sich mir einfach nicht. Und so bleibt noch eines zu sagen: „Lass uns nicht darüber nachdenken, was Literatur ist. Das können andere tun. Wenn es Literatur ist, umso besser. Wenn nicht, ist es auch scheißegal“, sagt Janosch. Dieser Satz muss damals Leberts Autorenmotto gewesen sein.

Krankenhaus...

Allmählich reicht es mir wirklich! Hoffentlich verbringe ich nie wieder so viel Zeit in einem Krankenhaus. Die OP heute war im Grunde ein ...